Das Musikkorps der Bundeswehr und das Symphonische Blasorchester Norderstedt präsentierten beim gemeinsamen Benefizkonzert in der Laeiszhalle die Bandbreite der sinfonischen Blasmusik. Mit der Uraufführung von Guido Rennerts Komposition „Hamburg – Das Tor zur Welt“ erlebten die Konzertbesucher zudem eine musikalische Hommage an die Stadt in all ihren Facetten.
Das hatten die wenigsten Besucher erwartet! Gleich mit dem Eröffnungsstück „Olympic Fanfare Theme“, das für die Olympischen Spiele 1984 komponiert wurde, spielten sich die Musiker in die Herzen der Besucher. „Ich hatte Gänsehaut“, schwärmt eine Zuhörerin begeistert von den Fanfarenspielern, die sich im 1. Rang positioniert hatten und das Konzert furios eröffneten. Die Orchester konnten sehr schnell mit dem Vorurteil aufräumen, dass Blasorchester in Harmoniebesetzung nur Märsche im Repertoire haben.
Das Symphonische Blasorchester Norderstedt (SBN), eines der besten Amateurblasorchester Deutschlands, präsentierte mit „Hymn to the Sun“, „Lion King Soundtrack Theme“ und „Danzón No. 2“ die Bandbreite der sinfonischen Blasmusik. Das Orchester aus Hamburgs Nachbarstadt Norderstedt schloss seinen Auftritt mit dem modernen Stück „Awayday“, bei dem es schwierige technische und rhythmische Ansprüche erfüllen konnte. Mit diesem Werk möchte das SBN auch in zwei Wochen beim Deutschen Orchesterwettbewerb in Ulm überzeugen, bei dem es Schleswig-Holstein vertritt.
Ein Highlight des Konzerts war ohne Frage die Uraufführung von Guido Rennerts Komposition „Hamburg – Das Tor zur Welt“ – eine musikalische Hommage an die Stadt, ihren Hafen und das Hamburger Leben.
„Wie werden die Hamburger das Werk annehmen“ fragte sich der Komponist, der im Musikkorps Klarinette spielt, vor dem Konzert. Seine Sorge war unbegründet. Das Geschenk an die Hansestadt wurde begeistert aufgenommen und mit lang anhaltendem Beifall belohnt. Mit der sinfonischen Dichtung geht das Orchester nun auf Deutschland-Tournee und wird sie auch bald auf Tonträgern anbieten. Das Musikkorps der Bundeswehr, einer der renommiertesten Klangkörper seiner Art und bei der Bundeswehr auch bei Staatsempfängen im Einsatz, wusste auch mit der Jubilee Ouverture und seiner lockeren Interpretation von Udo Jürgens Titeln zu überzeugen, bei dem sich die Musiker solistisch präsentierten. Nach dem gemeinsamen Stück „Armenische Tänze“ verabschiedeten sich die beiden Orchester würdevoll mit dem „Deutschlandlied“, zu dem sich ebenfalls die Zuhörer von den Plätzen erhoben.
Aus den Einnahmen des Konzerts werden Stipendien finanziert, die es Schüler/innen aus einkommensschwachen Familien ermöglichen, nach erfolgreicher Teilnahme am JeKi-Projekt („Jedem Kind ein Instrument“) zur musikalischen Früherziehung weiterhin Instrumentalunterricht zu nehmen. Die Organisatoren freuten sich sehr, am Ende der gelungenen Veranstaltung einen Scheck über 7.000 Euro an Markus Menke zu überreichen, Direktor am Konservatorium Hamburg.
Gunnar Becker, Musikverein Norderstedt e.V. und Markus Menke, Direktor am Konservatorium Hamburg bei der Scheckübergabe