Tschaikowsky and beyond war der Titel des Herbstkonzerts und das SBN präsentierte drei Hauptwerke, wie sie unterschiedlicher kaum sein konnten.
In zweien dieser Stücke begegnete dem Publikum der große russische Romantiker Peter Iljitsch Tschaikowsky. Die Fantasie-Ouvertüre zur tragischen Geschichte von Romeo und Julia gilt als sein erstes Meisterwerk und wurde ursprünglich für großes Streichorchester geschrieben. Im Arrangement von Ton van Grevenbroek wurde es so originalgetreu für Blasorchester umgeschrieben, dass all seine klanglichen Schichtungen und emotionalen Facetten berücksichtigt wurden. Romantik, Leidenschaft und Schmerz berührten das Publikum.
Mit Extreme Make-Over des Komponisten Johan de Meij zeigte das SBN, wie 125 Jahre nach Tschaikowsky - mit seinem musikalischen Vermächtnis als Grundlage - auf beeindruckende Weise zeitgenössische neue Kompositionen entstehen können. Dirigent Bernhard Volk bereitete das Publikum in seiner Einführung auf dieses ungewöhnliche Stück vor, in dem Tschaikowskis Andante-Thema aus dem Streichquartett op. 1 Nr. 11 komplexe Verwandlungen erfährt, was mit besonderen Anforderungen an die Musiker verbunden ist. Das Experiment wurde vom Publikum mit großer Begeisterung und viel Applaus gewürdigt.
José Alberto Pina, der Komponist des dritten großen Werkes im Programm, war eine Neuentdeckung des SBN und entführte mit The Island of Light musikalisch auf die Sonneninsel Menorca. Die elektronische und rhythmische Untermalung, die parallel zur Livemusik des Orchesters aus dem Saallautsprecher ertönte, vollständigte das stimmige Gesamtbild. Mit weiteren musikalischen Juwelen von Philip Sparke, Frank Ticheli und Robert Sheldon zeigte das SBN einmal mehr die schillernde und beeindruckende Klangwelt eines sinfonischen Blasorchesters.
Es war schon spät, als das Orchester sein Publikum mit dem Stück „Abendmond“ verabschiedete.