Wenn das Symphonische Blasorchester Norderstedt in die "TriBühne" kommt, ist es für die Norderstedter Kulturfreunde schon fast ein Muss, dabei zu sein. Denn in der Stadt hat das SBN längst Kultstatus erreicht und wird jedesmal mit tosendem Applaus begrüßt.
So auch diesmal, als Dirigent Bernhard Volk das Herbstkonzert "Viva Musica!" mit seinen 60 Musikern vor vollem Haus präsentierte und sofort furios und voller Schwung startete.
Das Stück "Songs of Sailor and Sea" in drei Akten von Robert W. Smith versetzte die Zuhörer sogleich auf hohe See - mit Meeresrauschen und Schiffsglocke. Wellen brausten donnernd heran und brachen sich am Bug, während der Wind in den Segeln knatterte. Beim Gesang der Buckelwale (Whale Song) wechselten sich die hohen, sirrenden Töne, getragen von einer silberhellen Soloklarinette, mit dem dunklen Brummen von Kontrabass und Trommelwirbel ab. "Persis" von James L. Hosay erzählt von der Romanze zwischen einem Amerikaner und einer schönen Perserin, deren Liebe von Häschern bedroht ist. Er wird von der melancholischen Oboe verkörpert, sie von der spielerischen Flöte.
Dass das SBN-Orchester auch anders kann, nämlich leichtfüßig und melodiös, bewiesen die Bläser nach der Pause mit "Son Montuno" aus Kuba, mit "Tango" aus Brasilien, "Guaracha" und "Paso-Doble". Experimentierfreudig zeigte man sich mit dem modernsten Stück "Red Cape Tango", das allerdings gewöhnungsbedürftg war. Zwei Zugaben erklatschte sich das begeisterte Publikum.vid
erschienen am 7. November 2006