Von Heike Linde-Lembke
Viel Applaus für Henrys Schlachtengetöse
Sie können auch singen! In der Filmmusik "Henry V." des schottischen Komponisten Patrick Doyle (53) zeigten erst die Musiker, dann die Musikerinnen des Symphonischen Blasorchesters Norderstedt (SBN) mit dem Loblied "Non Nobis Domine" einen feierlichen Gesang. Das Stück nach William Shakespeares Drama gelang den rund 70 Musikerinnen und Musikern ohnehin zum besten Stück der ersten Hälfte des SBN-Frühjahrskonzerts in der "TriBühne". Vor allem das innig gesungene und gespielte Finale von "Henry V." veranlasste das Publikum, darunter Stadtpräsidentin Charlotte Paschen und Ehemann Herbert, Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote und Ehefrau Doris, Stadtrat Harald Freter und Landtagsabgeordneter Manfred Ritzek mit Ehefrau Hildegard, zu einem herzlichen Applaus. Doch auch Henrys Schlachtengetöse wurde gut interpretiert, wobei die Musiker, die dem Stab ihres Dirigenten Bernhard Volk konzentriert folgten, viel Wert auf exakte Ausformulierung und klare Akzente der einzelnen Instrumentengruppen legten. Gut tarierten sie die Gratwanderung zwischen Verherrlichung und Verdammung des Kriegsgetöses aus, wobei sich in den gloriosen Schluss auch eine feierlich-nachdenkliche Note mischte.
Einen netten Einstieg ins Frühlingskonzert ließ das Orchester mit den "Polowetzer Tänzen" aus der Oper "Fürst Igor" von Alexander Borodin hören. Die Musiker erwiesen sich als gute Stimmungsmaler. Besonders das markante Presto und das anschließende Allegro con spirito kamen fulminant.
Die "Suite Française" von Darius Milhaud geriet zum pittoresken Ausflug durch Frankreichs Provinzen. Das Orchester konnte in den fünf Sätzen eine gute Wandlungsfähigkeit von Bodenständigkeit im Marschrhythmus, Schroffheit über fröhliches Marktgetümmel und ausgelassenem Tanzvergnügen zeigen. Mit der "Suite Française" stellt sich das SBN auch der Jury beim Deutschen Musikfest am 18. Mai in Würzburg.
erschienen am 23. April 2007