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Norderstedter Zeitung über Bernhard Volk und das Musical

Erschienen am: 18.06.2003
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"Titanic" - sie bleiben bis zum Untergang



Bernhard Volk gibt als Dirigent den Ton an, Jan Paffrath ist Schlagzeuger in der Neuen Flora. Jetzt warten sie auf ein neues Musical.


Von Heike Linde-Lembke

Norderstedt - "Ich werde wohl auch die nächste Show dirigieren, aber ich gucke erst einmal, welche Produktion kommt", sagt Bernhard Volk (35) gelassen. Der musikalische Gesamtleiter der "Titanic" bleibt an Bord des Theaters "Neue Flora" in Altona, auch wenn die "Titanic" am 5. Oktober sinkt. Volk ist gleichzeitig Dirigent des Symphonischen Blasorchesters Norderstedt. "Dem Norderstedter Orchester bleibe ich auf jeden Fall erhalten", verspricht der Wahl-Hamburger. Auch einen Musiker aus Tangstedt beunruhigt das Abtakeln der "Titanic" kaum. Jan Paffrath (38), Schlagzeuger und Co-Dirigent, hat ebenfalls einen Vertrag mit dem Theater und nicht mit der "Titanic"-Produktion.

Volk genießt die Arbeit mit den Norderstedter Amateurbläsern und ist eine Herausforderung für die 60 Musiker, denn als Süddeutscher ist er mit der Blasmusik aufgewachsen. Doch was trieb den musikalischen Chef der "Titanic" dazu, den Stab beim Semiprofi-Orchester zu übernehmen? "Die symphonische Blasmusik ist meine Heimat. Daher habe ich mich sofort beworben, als ich von der Dirigenten-Suche las", sagt Volk und ergänzt: "Das Orchester hat ein sehr gutes Niveau, doch jedes Niveau kann man noch verbessern. Die Musiker müssen noch mehr aufeinander hören, und ich will in ihnen das Gefühl wecken, dass alle Spieler gleichzeitig Solisten und ein Teil des Ganzen sind."

Verbreitet der neue Dirigent Stress? "Nein", lacht Steffen Krause (20) und frotzelt: "Wenn ihm der Job in der "Neuen Flora" Zeit lässt und er hier ist, dann ist die Probenarbeit sehr effektiv." Klarinette Anja Hesse (32): "Er bringt uns ein gutes Stück voran." Und die Piccolo-Flöte Elke Sahling (25) schwärmt: "Volk bringt Schwung ins Orchester." Der Mann am Taktstock genießt die Arbeit: "Ich habe viel Spaß daran, pädagogisch zu wirken."

Er dirigierte schon beim "Phantom der Oper"

Bernhard Volk ist auch im klassischen Fach zu Hause. Schon in der Schulzeit nahm er eine Extraportion Musikunterricht, und auch der Wehrdienst hielt ihn nicht vom Musizieren ab. Statt durch den Schlamm zu robben, spielte er Klarinette und Klavier im Heeresmusikkorps 9 in Stuttgart.

Wie kommt man zu Hamburgs Musical-Tempel? Volk: "Man bewirbt sich, besteht die Audition und wird Assistent des musikalischen Leiters." Das war 1997 beim "Phantom der Oper" von der Stella-AG. Die ging pleite, das "Phantom" ging ab, Bernhard Volk wurde musikalischer Leiter von "Mozart". Doch das Musical um Salzburgs Genie floppte und wurde von "Titanic" abgelöst. "Die Arbeit mit den Norderstedter Bläsern ist eine gute Ergänzung zur Profi-Arbeit auf der Musical-Bühne", stellt Volk zufrieden fest.

Lob erhält er auch vom Kollegen Jan Paffrath: "Bernhard Volk vermittelt eine Kompetenz, die in der letzten Zeit beim ,Phantom' fehlte", sagt der Tangstedter, der das "Phan- tom" elf Jahre begleitete, bei "Mozart" trommelte und bei der "Titanic" die Untiefen umschifft.

Der Schlagzeuger machte sein Hobby zum Beruf

"Ich bin der Hausschlagzeuger an der Flora", witzelt Paffrath, der seinen Job so sehr genießt, dass es ihn auch nicht anficht, jeden Tag von Tangstedt ins Theater nach Altona fahren zu müssen. "Zum Ausgleich habe ich einen freien Montag, und der gehört meiner Frau und meinen Söhnen." Andrea Paffrath (36) ist Kantorin an der Tangstedter Kirche. Mit den Söhnen Fabian (2), Adrian (7) und Julian (10) lebt die junge Familie im eigenen Haus in Wilstedt inmitten Wiesen und Felder, eine Idylle.

"Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht und studierte Musik. Ursprünglich wollte ich Gartenbauarchitekt werden", sagt Paffrath. Gärtner ist er nur im eigenen Gewächshaus. Als Absicherung für seinen Musiker-Job absolvierte er eine Ausbildung zum Heilpraktiker und ist Praxis-Partner seines Dozenten.

Seine Musiker-Karriere weist illustre Verpflichtungen auf: Schlagzeuger und Dirigent beim Deutschen Symphonischen Bläserorchester, Gastvertrag im Musical "La Cage aux Folles" in St. Gallen. Bernsteins "West Side Story" wäre noch ein Traum: "Das ist eine wahnsinnig schöne Musik!"

erschienen am 18. Jun 2003 in Norderstedt


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