Aus Anlass der 50-jährigen diplomatischen Beziehungen zwischen Israel und Deutschland:
Herbstkonzert mit Hila Carni am Cello
> Kraftvoll. Innig. Mit warmen Ton. Tief in die Musik und ihrer Aussage versunken spielte Cellistin Hila Karni das „Tramonto" von Luis S. Alarcón, in den der Komponist einen Sonnenuntergang beschreibt. Einen Sonnenuntergang, wie ihn auch Israel bietet, und die Interpretation der israelischen Musikerin war das emotionale Flugticket direkt nach Tel Aviv an den Mittelmeerstrand. < … so beschreibt das Hamburger Abendblatt das Solostück unseres Stargasts beim diesjährigen Herbstkonzert.
Anlässlich der Feierlichkeiten zum 50-jährigen Jubiläum der deutsch-israelischen diplomatischen Beziehungen hatten wir das Cello-Solostück „Tramonto" ins Programm genommen. Vor dem Konzert fand ein Empfang der Stadt und des Vereins Chaverim – Freundschaft mit Israel statt, zu dem auch Yakov Hadas-Handelsman, israelischer Botschafter in Berlin, und Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig kamen. Es war uns eine große Ehre, die beiden Ehrengäste auch in unserem Konzert zu begrüßen. Wie wir erfahren haben, hat es ihnen sehr gut gefallen!
Wir hatten wunderbare weitere Stücke im Programm: Motive des spanischen Flamenco bildeten die Grundlage der charakteristischen „Danza Sinfonica op. 117" von James Barnes. „Divina Commedia“ (Göttliche Komödie) ist das Hauptwerk des italienischen Dichters Dante Alighieri. Komponist Robert W. Smith vertonte diese in einer Sinfonie für Blasorchester in vier Sätzen und es machte uns großes Vergnügen, das Werk zu spielen. Ebenso wie unser Eröffnungsstück „Tribute“, eine energetische Arbeit wiederum von James Barnes, „Goddess of Fire“ von Steven Reineke über die Göttin des Feuers und der Vulkane des Inselstaats Hawaii und das kraftvolle Werk „Tempered Steel“ des Komponisten Charles R. Young.
Höhepunkt war jedoch die Zusammenarbeit mit unserer Solistin Hila Karni. Die 40-jährige wurde in Tel Aviv geboren und studierte in den USA und Deutschland. Sie trat schon früh in den Vereinigten Staaten und Europa auf. Heute unterrichtet sie an der Hamburger Universität für Musik und Theater Kammermusik. Wir danken sehr herzlich dem Norderstedter Verein „Chaverim – Freundschaft mit Israel“, der diesen Auftritt ermöglicht hat.
> Hila Karni indes begeisterte auch im Duo mit ihrer zwölfjährigen Tochter Lir Vaginsky, Geigerin, einer Passacaglia nach Georg Friedrich Händel und dem israelischen Tanz Hora als Zugabe, wie immer kongenial vom Symphonischen Blasorchester begleitet, das ohnehin unter der Leitung von Bernhard Volk mit seinem dichten, temperamentvollen und versierten Spiel überzeugte und mit den Solistinnen in Beifallstürmen baden konnte. <, so das Abendblatt weiter.
16.11.2015
SBN errang 1. Preis beim Landesorchesterwettbewerb Orchestrale in Hamburg!
Beim Landesorchesterwettbewerb Orchestrale, der am 3. + 4. Oktober 2015 in Hamburg stattfand, nahm das Symphonische Blasorchester Norderstedt am Wertungsspiel in der Höchststufe teil und erzielte das Ergebnis „mit hervorragendem Erfolg teilgenommen“ und damit den 1. Preis in der Kategorie Blasorchester mit Harmoniebesetzung. Die drei Jury-Mitglieder vergaben 24 von möglichen 25 Punkten für das Pflichtstück „Suite voor Harmonieorkest“ von Bob Vos sowie die Wahlstücke „Aurora Awakes“ von John Mackey und „Awayday“ von Adam Gorb.
Dirigent Bernhard Volk ist sehr stolz, dass das Orchester sein hervorragendes Ergebnis von vor vier Jahren wiederholen konnte. Verbunden mit der Auszeichnung ist die Weiterleitung zum Deutschen Orchesterwettbewerb in Ulm im Mai 2016, bei dem sich die besten Orchester der Bundesländer messen. Das Symphonische Blasorchester Norderstedt wird Schleswig Holstein dort in der Kategorie Blasorchester vertreten.
Musiker des SBN bei der Überreichung der Urkunde
05.10.2015
SBN überzeugte mit der Sinfonie
Herbstkonzert zum 40. Jubiläum
Wir freuen uns sehr über die Rezension unseres Konzertgastes Manfred Peter,
Vizepräsident des Musikerverbandes Schleswig-Holstein
1987-2008 Dirigent Marinemusikkorps Ostsee
2008-2014 Dirigent Heeresmusikkorps Hannover
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Herzlichen Glückwunsch!
Nicht allein zum 40jährigen Jubiläum, sondern besonders zum großartigen Konzert darf ich gratulieren. In der fast ausverkauften TriBühne fand das Herbstkonzert des Symphonischen Blasorchester Norderstedt als Schlusspunkt einer Trilogie von Konzerten im Jubiläumsjahr statt.
Schon vor dem Konzert wurden die Gäste im Foyer musikalisch begrüßt durch die jugendlichen Instrumentalisten des Blasmusikworkshops "BlasWars 2.0", die engagiert und spielfreudig das Ergebnis seines einwöchigen Herbstferien-Workshops mit Filmmusik und Musicalklängen präsentierten. Der Auftritt fand entsprechend großen Beifall, der eine Zugabe herausforderte.
Danach betrat das große Orchester die Bühne. Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote hielt eine kurze und freundliche Begrüßungsrede, humorvoll und informativ moderierte Andrea Bilitewski das erste Stück des Abends an, die Musiker und Musikerinnen stimmten ein und ein großes Programm von Originalkompositionen für Blasorchester konnte beginnen.
Dirigent Bernhard Volk betrat sein Podest und gab den Einsatz zur zum Anlass bestens passenden Jubilee-Ouvertüre von Philip Sparke. Von Beginn an zog das SBN das Publikum in seinen Bann mit seiner Prägnanz in der Artikulation, mit seinem ausbalancierten Klang und mit seiner differenzierten Dynamik, die auch im Fortissimo nie die Grenze zum Unangenehmen überschritt, (was so häufig im Blasorchesterbereich zu finden ist). Die Blechbläserfanfaren in diesem Eröffnungsstück wirkten sogar etwas zu zurückhaltend, was aber dem unausgewogenen Akustikeigenschaften des Zuhörerraumes und der sehr tiefen Staffelung des 70-köpfigen Orchesters zuzuschreiben ist. Dann kam der schnelle Teil: Bernhard Volk nahm das „Allegro molto“ eher in Richtung eines „Presto“, aber gerade noch so, dass es nicht überhetzt wirkte und wirkungsvoll blieb. Die fulminanten Abschlusstakte der Ouvertüre riefen beim Publikum einen begeisterten Applaus hervor.
Nach der „klassischen“ Ouvertüre präsentierte es mit dem 2009 von John Mackey komponierten „Aurora Awakes“ Programmmusik, die einen Sonnenaufgang musikalisch beschreibt. Die zuerst noch herrschende Dämmerung wurde durch zarte Klänge dargestellt, die das SBN entsprechend zart und leise in seinen Holzbläsersätzen darstellte. Besonders erwähnenswert sind hier die einfühlsam und souverän geblasenen Klarinettensoli von Konzertmeisterin Anja Hesse. Die Sonne kam am Horizont hervor und strahlte immer heller, der Schönklang des Orchesters blieb erhalten und auch in Effekt haschenden Fortestellen ließ sich keiner der Musiker und Musikerinnen zu übersteigerten Ausbrüchen hinreißen. Der dargestellte Tagesanbruch war hell, klar und wolkenlos.
Die von Samuel R. Hazos ebenfalls 2009 geschriebene „Southern Hymn“ wechselte in seinem Verlauf immer wieder von ruhigen zu klanglich aufbrausenden Teilen. In diesem Stück gefiel mir vor allem die im Piano wie im Forte gleichermaßen vorherrschende klangliche Ausgewogenheit des Orchesters in den breit angelegten Akkorden.
Den Abschluss des ersten Teiles des Konzertes bildete die musikalischen Impressionen der Stadt Kyoto, „La Danse du Phénix“ von Toshio Mashima. Hier konnte das SBN mit seiner großen Instrumentalvielfalt glänzen. Sämtliche Klangregister des Blasorchesters wurden gezogen, die „Zugpferde“ hört man in Solostellen u.a. mit Klarinette, Es-Klarinette, Flöte, Waldhorn und Trompete. Und das Schlagwerk ließ in der Abrundung des Klangfeuerwerks keine Wünsche offen.
Das Hauptwerk des Abends stand nach der Pause auf dem Programm: die fünfsätzige Sinfonie „Herr der Ringe“ von Johan de Meij mit der Beschreibung von Figuren des gleichnamigen Romans von J.R.R.Tolkien.
Das SBN zeichnete den weisen Zauberer „Gandalf“ (1.Satz) majestätisch im langsamen Teil und überaus agil und technisch souverän beim musikalisch dargestellten schnellen Ritt auf dem Pferd „Schattenfell“.
Der Elfenwald „Lothlórien“ (2. Satz) mit seiner exotischen Flora und Fauna ließ den Zuhörer eintauchen in zarte Klänge, die die solistisch eingesetzten Holzbläser zauberhaft vortrugen, so dass sich der Zuhörer hinwegträumen konnte.
Besonders wirkungsvoll kam der hässliche „Gollum“ (3. Satz) auf die Bühne. Roland Speidel stellte diese Kreatur mit seinem Sopransaxophon überaus spannungsreich so wie in der Komposition gefordert überzeugend in Szene.
Eine besondere Gesamtleistung vollbrachte das Orchester bei der „Reise durch die Dunkelheit“ (4. Satz), in der die Romanfiguren durch eine Höhle wandern müssen. Ausgedehnte Akkorde in tiefer Lage forderten kraftraubend den Ansatz der Bläser und Bläserinnen und zeigten, wie gut die einzelnen aufeinander hören und sich als Gemeinschaft zeigen. Der Sturz Gandalfs in die Tiefe ließ das Orchester eindrucksvoll einmal seine ganze Lautstärke entfalten.
Entspannt und fröhlich wirken die „Hobbits“ (5. Satz), die tänzerischen Elemente lockerten diese spannende Sinfonie auf und am Schluss wurde noch einmal das Gandalf-Motiv aufgegriffen, bevor das Werk mit ruhigen Akkorden endete.
Nach einem Moment der Stille brandete im Saal ein frenetischer Beifall auf, der das Orchester nicht ohne eine Zugabe von der Bühne entließ. Das Publikum durfte nach langem Applaus noch einmal die Schluss-Sequenz der Sinfonie genießen, die das SBN mit Einsatz aller Kraftreserven meisterlich vortrug.
Ein so ausladendes Programm ist für jedes Orchester eine Herausforderung, insbesondere in Bezug auf Kraft und Konzentration. Auch wenn man gegen Ende des Konzertes nach 45 Minuten Dauerspiel im zweiten Teil die Anstrengung der einzelnen Musiker und Musikerinnen ahnen konnte, sie aber nicht offensichtlich wurde, ist ein bewundernswerter Aspekt von Disziplin und Leistungswillen.
Auch überzeugte das Orchester vor allem mit dem beinahe immer gelungenen, raschen Intonationsausgleich der in den zeitgenössischen Werken zum Teil mit Spannungstönen gespickten Akkorde in bei breit angelegten, flächigen Klängen.
Ein so anspruchsvolles Programm kann aber auch nur gelingen, wenn das Orchester einen so souveränen Dirigenten hat, der mit den Musikern eine Zusammenarbeit pflegt, die diese verschworene Gemeinschaft generiert. Deshalb ein Bravo für den sympathischen Bernhard Volk, der das SBN seit 12 Jahren stringent führt und den seine Musiker mögen.
Wenn ein Schleswig-Holsteinisches Blasorchester in 40 Jahren Entwicklung in seiner Instrumentalbesetzung keine Kompromisse machen muss und jede Partitur mit u.a. einem vollständigen großen Klarinettensatz, Kontrabässen, Keyboard und sogar einer Harfe realisieren kann, dann gratuliere ich allen Verantwortlichen und Mitgliedern des Musikvereins Norderstedt, denn sie haben alles vorbildlich richtig gemacht. Auch in diesem Sinne nochmals: Herzlichen Glückwunsch!
Manfred Peter
16.11.2014